„Spuren im Schnee – ein Vater Kind Gespräch“

Kind: „Papa, ich bin durch den Schnee gelaufen. Das war gar nicht einfach, seinen Weg zu finden.”
Vater: „Wusstest du, wo du hin wolltest?”
Kind: „Ja, das wusste ich. Aber wenn alles weiß ist, findet man den richtigen Weg nicht so leicht.”
Vater: „Aber du hast deinen Weg gefunden?”
Kind: „Ja, aber das war ganz schön anstrengend. Es wäre leichter gewesen, wenn du vorneweg gegangen wärst.”
Vater: „Weil du dann einfach meinen Spuren gefolgt wärst?”
Kind: „Ja, dann hätte ich geschaut und wäre einfach gelaufen.”
Vater: „Woher weißt du, dass es meine Spuren sind? Woher weißt du, dass der Weg der richtige ist?”
Kind: „Oh, das weiß ich nicht.”
Vater: „Wie hast du deinen Weg gefunden?”
Kind: „Ich habe mich umgeschaut, habe überlegt und probiert.”
Vater: „Wäre das derselbe Weg gewesen?”
Kind: „Nein, bestimmt nicht. Aber er wäre schneller gewesen.”
Vater: „Aber es wäre nicht dein Weg gewesen.”
Kind: „Stimmt.”
Vater: „Ich verstehe, wonach du dich sehnst: Sicherheit?”
Kind: „Ja, ich möchte mich sicher fühlen und deinen Spuren folgen.”
Vater: „Weißt du, mein Kind, lange bevor du warst, bin ich Wege gelaufen und bin Spuren gefolgt. Habe mich verlaufen und auch wieder gefunden. Unter dem Schnee liegen alle meine Spuren. Doch es ist ein Segen, dass meine Spuren verwischt sind. Finde deinen Weg. Und wenn du dich verloren fühlst, folge deinen eigenen Spuren. Sie führen dich zurück zu mir. Ich wünsche dir, dass du deine Spur klar siehst. Und dass du weißt: Da, wo du losgegangen bist, da warte ich auf dich – zusammen mit deiner Familie.”

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