„Voller Stolz die Welt erobern“

und ich habe die Ehre, meinen Kindern dabei ein wenig den Weg zu bereiten.

Es gibt so etwas wie Kultur, und ich bin dafür verantwortlich, dass meine Kinder diese in ihre Sprache übersetzt bekommen. Eigentlich sind sie nichts anderes als Aliens, die langsam heimisch werden. Vollständige Lebewesen in ihrer Wirklichkeit, die lernen, in dieser Welt eine Heimat zu finden.

Kinder neigen dazu, sich kaum über die Welt zu wundern, aber über alles zu staunen. Darum gestalten sie sich ihre Umgebung auch so, wie ihr Herz es ihnen sagt.
So auch K3 an einem kühlen Samstagmorgen bei einem Ausflug – die Decke muss mit. Einer herrschenden Person gleich verlässt sie das Haus.

Ich könnte sagen, was in mir abging als Kind der 80er. Ihr ahnt es.
Doch ich versuche mich lieber zu fragen: „Wem diene ich?” – als Vater, als Pädagoge oder Partner?
Ich habe gelernt, mein „Ich” kommt frühestens an 3. Stelle, vorher kommen noch Staat, Gott und Lehrer und Eltern. Doch ich glaube, darin liegt ein Schmerz der Welt.

An 1. Stelle kommt das „Ich” in seiner Bedürftigkeit. Keine unserer Bedürfnisse sind auf Übersteigerung ausgelegt. Jeder Mensch sucht in der Kindheit das Soziale, die Gemeinschaft. Kein Kind ist antisozial!
Erst die Verletzung und das Übersehen führen zur Kompensation dieser Erfahrung. Führen zu einer Entkopplung vom Gegenüber. Als Schutz, aus Verrat oder warum auch immer.

Jede Fürsorge, jede Freiheitsgewährung führen dazu, die Muster der Gemeinschaft, das Gesehenwerden, als Kultur zu erkennen.
Wer gleichwürdig gesehen wird, bekommt den Raum, andere gleichwürdig zu verstehen.
Eltern/Pädagogen, die ihre Grenzen formulieren, dabei aber den Kindern ihren Raum schenken, ermöglichen dem Kind ein Ich, das die Welt voller Freude betritt und erkundet.

Ich versuche mich darum zu fragen: „Was schadet es, wenn das jetzt passiert?” Nicht alles ist möglich, auch das Erklären vom Zusammenleben ist wichtig. Doch ich erlebe, es ist viel öfter möglich, als ich es als Kind erleben durfte und wir vielleicht denken.
Eine noch undenkbar gute Zukunft für uns als Menschheit beginnt mit dem undenkbaren menschlichen Handeln unserer Kinder.
Die dich als Elternteil oder Pädagoge/in als authentisches Gegenüber brauchen.

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