„Wie wir mit Verletzungen umgehen…”

– ich finde, das ist ein so schönes Bild. Was denkst du dabei? Es gab mal eine Phase, da hat K3 wirklich Pflaster gebraucht. Abgesehen von den Ressourcen hat uns das nicht gestört. Für uns als Eltern ist es wichtig zu zeigen: Wenn jemand sich verletzt fühlt, dann darf er sagen, was er braucht. Ohne Frage sind Kinder nicht so klar wie Erwachsene. Manchmal fehlen die Worte. Aber jedes Gefühl ist willkommen. Das bedeutet: Wenn sich ein Kind verletzt fühlt, dann darf es das durchleben. Es bekommt die Hilfe, die es fordert.
Verletzungen sind wie Flüsse auf einem Weg – sie müssen überquert werden. Ja, die Eltern dürfen Brücken bauen. Doch wenn ein Weg nur Brücken hat, wie lerne ich dann, Brücken für mich selber zu bauen? Darum halten wir es so: Wir schätzen ab. Ist die Verletzung (physisch oder psychisch) tief, bauen wir eine Brücke. Sehen wir keine Gefahr, folgen wir dem Kind. Wir trösten auch. Aber eben nicht vertrösten, nicht ablenken und die Kinder nicht ignorieren.
Manchmal treffe ich Menschen, die schon Jahrzehnte unterwegs sind. Die sagen dann: „Aber das geht doch nicht, ich muss doch was schaffen. Kann doch jetzt nicht aufhören.” Ich denke, jede Verletzung braucht Zeit. Die sollten wir uns nehmen. Und es braucht auch Hilfsmittel, die uns helfen. Gerade bei der Psyche ist manchmal gar nicht sichtbar, was sie braucht. Aber wir können das lernen, egal wie alt wir sind. Wie auf dem Foto brauchen wir nur den Mut, es zu probieren. Wenige Tage später war der Pflasterbedarf bei K3 auf niedrigem Niveau.

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